Nordbayerische Nachrichten vom 23.08.2010
Autor: Udo Güldner
„Meine Fantasie drängt auf die Leinwand. Da hat das Aquarell nicht mehr gereicht.“Spricht man mit Ursula Bock, dann spürt man die ungeheure Kraft und Lebensfreude, die aus ihren Acrylbildern strömt. Bei der Kunstausstellung im Rahmen der 6. Egloffsteiner Kunst- und Kulturtage zeigt die 72-jährige Malerin aus Eckental eine ganz neue Steite von sich. „Meine Aquarell-Phase, in der es mir um Realitätsnähe und Details ging, ist endgültig vorbei.“Mit dem neuen Stil hat sich auch die Technik geändert, hat sich das künstlerische Vermögen entwickelt. „Ich male jetzt viel impulsiver und spontaner als vorher und lasse die Farben aus mir heraus.“ Dann spachtelt Ursula Bock, tropft mit dem Pinsel auf die Leinwand oder drückt feine Striche direkt aus der Tube auf die Grundierung. „Ich wollte vor zwölf Jahren, als ich in Rente ging, eigentlich nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Aber in den letzten Jahren hat sich meine malerische Entwicklung enorm beschleunigt.“ Was man auch durch einen Blick auf wenige Aquarelle bestätigen kann, wo man die Landschaften und Gebäude erkennt. „Ich will einfach malen, alles ausprobieren und mich als Künstlerin versuchen.“
Eindruckvoll ist Ursula Bock dies mit ihren abstrakten Bildern „Eruption“ und „Fata Morgana“ gelungen, die einen fast hypnotischen Sog auf den Betrachter erzeugen. Das Zusammenspiel von energischem Pinselstrich, klassischer Formensprache und der Wucht der archaischen Farben beeindruckt. „Früher habe ich Stilleben gemacht. Mit solchen Fleißarbeiten werde ich heute nicht mehr glücklich.“